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Logos: HTML5, CSS3 und Semantics

Dieser Artikel besteht aus fünf Teilen:

Die Geschichte von HTML5, CSS3 und den Webstandards

Dieser Beitrag bietet einen allgemeinen Überblick über die Entwicklung von HTML und CSS, welche Rolle das W3C und die WHATWG haben und welche Bedeutung Webstandards für die Arbeit von Webentwicklern haben.

Ende der 90er war ein Internetzugang noch etwas Besonderes und dass sich jemand mit einem 14k-Modem und merkwürdigen Geräuschen in diese virtuelle Welt einwählte. Dass es ein Leben ohne das Internet gab, ist heute kaum vorstellbar. Die Kinderfrage »Mutti, wenn ihr früher keine Computer hattet, wie seid ihr denn ins Internet gekommen?« lässt einen schmunzeln. Zeigt aber auch zugleich das Selbstverständnis des heutigen Kommunikations- und Informationsverhaltens.

iX Sonderheft "WebDesign" Aussichten für HTML5 und CSS3 in der 
                     Praxis
Dieser Beitrag basiert auf dem Artikel »Aussichten für HTML5 und CSS3 in der Praxis«, der im iX-Sonderheft »Webdesign kompakt« (2/2012) erschienen ist.

Um das Jahr 2000 und zu der Zeit der (angeblich) geplatzten Dotcom-Blase war das Handwerkzeug des Webentwicklers HTML 4.01 und CSS 2.1. Diese HTML-Version erklärte das World Wide Web Consortium (W3C) am 24. Dezember 1999 zur Recommendation und hat damit HTML 4.01 als Standard definiert. Webentwickler haben damals ihre Seiten nach diesem Standard umgesetzt.

Vom semantischen Web war jedoch noch keine Rede, was rückwirkend betrachtet auch nicht überraschend ist: Es war die Zeit, in der Internet Explorer 5.5 und Netscape 4.79 die Arbeit bestimmt haben und damit klare Grenzen gesetzt waren. Ziel und Aufgabe des Webentwicklers war es, ein Layout »irgendwie« hinzubekommen. Mit welcher Qualität im Hintergrund, also in den Quelltexten, spielte zu der Zeit keine Rolle. Primär ging es einzig und allein um die Realisierung eines Layouts.

Auch die fehlende, offizielle »Tätigkeitsbeschreibung« dieses Berufs weist darauf hin, wie jung diese ganze Branche ist. Bis heute gibt es keine verbindliche Berufsbezeichnung für Leute, die Webseiten aufbauen. Es haben sich zwar Bezeichnungen wie Frontend-Entwickler, Webworker, Web Developer, Webdesigner oder Site Developer etabliert.

Trotzdem entscheidet selbst in großen IT-Unternehmen noch jeder selbst, unter welchem Berufstitel er seine Arbeit durchführt und welche Berufsbezeichnung er in seiner Signatur angibt. Auch lässt keine der Bezeichnungen eindeutig darauf schließen, was derjenige wirklich macht und über welche Qualifikation er verfügt. Bei einer Stellenanzeige reicht es nicht aus, den Jobtitel zu lesen. Man muss sich immer die geforderten Skills anschauen, um beurteilen zu können, ob ein Job für einen relevant ist oder nicht.

Um die Jahrtausendwende wurde ein Layout umgesetzt, indem HTML-Attribute gesetzt wurden. Nur so konnten Farben, Schriftgrößen oder Textausrichtungen auf die Webseite gebracht werden. Editoren wie Dreamweaver speicherten ausschließlich HTML ab. Schreckliches HTML. Mit Grauen erinnert man sich an den HTML-Editor Frontpage von Microsoft, dessen HTML-Output mit heutiger Qualität von Quelltexten nichts zu tun hatte. Auch die Photoshop-Funktion »als Webseite exportieren« zerschnitt Grafiken in viele kleine und generierte ein HTML, in dem die Grafiken wieder zusammengesetzt wurden.

Tausende Seiten durch ein einziges Stylesheet gestalten

CSS2 stand seit 1998 zur Verfügung, seit 2002 arbeitete das W3C an der Version 2.1, was die Webentwicklung revolutionierte. Mit der Entwicklung des CSS-Standards begannen die Browseranbieter, ihre Browser CSS-fähig zu machen. Der Nutzen dieser neuen Technik lag auf der Hand. Eine einzige CSS-Datei reicht aus, um damit Hunderte, Tausende von HTML-Seiten zu gestalten. Das bietet theoretisch die Möglichkeit, mit dem Austausch einer einzigen CSS-Datei eine komplette Webseite mit einem neuen Layout zu versehen.

Theoretisch deswegen, weil ich einen Relaunch über den Austausch des CSS auch nach zehn Jahren in der Praxis noch nie erlebt habe. Große Unternehmen überarbeiten alle paar Jahre das Design ihrer Webseite. Und der beschränkt sich, so zumindest meine Erfahrung, nie auf das CSS allein.

Der HTML-Code wird immer, wenn auch nur wenig, angepasst und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Meistens kommen bei einem Relaunch auch neue Features hinzu, was neue HTML-Module und die Erweiterung des CSS nach sich zieht. Selbst wenn nur ein so genannter »Rebrush« einer Homepage ansteht (was meistens nur so benannt wird, und das Budget klein zu halten), also eine Art Neuanstrich, habe ich es noch nie gesehen, dass absolut keine Veränderungen am HTML vorgenommen wurden.

Lesen Sie weiter: Teil 2: Verbesserung der Qualität im Web durch XHTML

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